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Historie

Der Tintenklecks – Eine Erfolgsgeschichte seit 2001

Geschrieben von Elisabeth Wessbecher.

Die Anfänge

 

  • Vom Land wurde zum Schuljahr 2001/02 die Einführung der verlässlichen Grundschule an allen Grundschulen Baden-Württembergs gefordert.

 

  • Von den Kommunen wurde die Höhe der Elternbeiträge zunächst in utopischer Höhe diskutiert, nämlich angepasst an die Sätze der Kindergartenbetreuung.

 

Vor diesem Hintergrund entstand der Tintenklecks aus einer Elterninitiative, die sich aus Mitgliedern des damaligen Elternbeirats der GS Kau zusammen setzte. Unter Federführung von Johannes Übelhör und Christiane Schiller wurden im Frühjahr 2001 Beispiele u. a. in Konstanz angeschaut, wo die Betreuung von Schülerinnen und Schülern vor und nach dem Unterricht in freier Trägerschaft bereits erfolgreich funktionierte und zu wesentlich niedrigeren Elternbeiträgen angeboten werden konnte.

 

Erste Kalkulationen für die Durchführung eines solchen Projekts, basierend auf einer Berechnung für 10 Kinder, haben ergeben, dass auch die Eltern der Grundschule Kau in der Lage sind, die verlässliche Grundschule in freier Trägerschaft zu gewährleisten.

 

Öffentliche Diskussionen, an denen wiederum die Eltern maßgeblich beteiligt waren, hatten zwar zwischenzeitlich dazu geführt, dass die Stadt Tettnang die zunächst angedachten Sätze fast auf die von der Elterninitiative kalkulierten Beiträge gesenkt hatte. Der damalige Elternbeirat der GS Kau, sehr gefestigt durch die Aktion rund um die Schulerweiterung (Pavillon), hatte aber bereits Feuer gefangen. Der Tintenklecks war im Geiste geboren und die damaligen Initiatoren von der Idee entflammt. Begeistert von mehr Flexibilität und Gestaltungsfreiraum, beflügelt von der Möglichkeit sich als Eltern besser in die Schule einbringen und Schule mitgestalten zu können, war die Abgabe in die öffentliche Hand nicht mehr denkbar!

 

In wenigen Wochen und vielen Tag- und Nachtschichten wurde mit Hilfe von Rechtanwalt Hans Schöpf die Satzung erarbeitet, Flyer gedruckt und in den Klassen und Kindergärten wurde Werbung gemacht. Vieles war zu bedenken, Neuland wurde beschritten. Die Elterninitiative hat es gewagt die Betreuung in freier Trägerschaft zu starten.

Am 28.06.2001 fand die Gründungsversammlung mit 20 Gründungsmitgliedern in der Grundschule Kau statt. Mit Alexander Zorn als Vorstandsvorsitzender, Elisabeth Wessbecher als stellvertretende Vorsitzende, Angelika Bitter als Kassier und Achim Gerlach als Schriftführer war der erste Vorstand gewählt.

 

Zusammen mit den ersten Beisitzern Elke Heinzler, Ursula Michalski, Sabine Spägele und Hermann Diesch ging es volle Kraft voraus. Betreuerinnen wurden eingestellt und mit deren Hilfe das Konzept erarbeitet, das frühere Materiallager der GS Kau wurde durch die Stadt Tettnang als Betreuungsraum umfunktioniert. Christine Mall-Dick schlug den pfiffigen Vereinsnamen „Tintenklecks“ vor und Elisabeth Wessbecher entwarf das passende Logo. Ein Riesenpaket, das innerhalb weniger Wochen geschnürt wurde.

 

Trotz anfänglicher Bedenken verschiedenster Seiten, ob so ein Projekt nachhaltig von Elternhand zu stemmen sei, ging der Tintenklecks zu Beginn des Schuljahres 2001/02 mit Christa Jakob, Irina Schmidt und Ute Schmidt als Betreuerinnen und 10 angemeldeten Kindern in die praktische Umsetzung.                           

 

Der Vorstand durfte sich über die finanzielle wie ideelle Starthilfe seitens der Stadt Tettnang freuen. Ebenso wichtig waren einige Spenden für den jungen Verein sowie die zunehmende Akzeptanz  seitens der Schule selbst.

 

Besonders hervorzuheben ist hier Herr Ortsvorsteher Konrad Wolf, der den Tintenklecks von Anfang an und in besonderer Weise in seiner Ortschaft berücksichtigte und ihn immer noch mit Stolz präsentiert. Verdientermaßen wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

 

Es blieb nicht lange bei den 10 angemeldeten Kindern. Der Wohlfühlcharakter sowie der geregelte Ablauf und die verlässliche Betreuung im „Tinti“ sorgten für ein rasantes und stetes Wachstum in den ersten Jahren. Der Tintenklecks war in den Schulalltag der Grundschule Kau integriert und in den Herzen der Kinder und Eltern verankert.  Manche Eltern mussten dem dringenden Betreuungswunsch ihrer Kinder nachgeben, obwohl sie nicht zwingend auf die Betreuung angewiesen gewesen wären. Der Tintenklecks wurde zum beliebten, klassenübergreifenden Treffpunkt der Grundschule Kau. Das Betreuungsteam wurde bald durch Regine Werner ergänzt. Dieses Dreiergespann war das Dreamteam der ersten Jahre.      

Kaum war die Betreuung angelaufen, wurde an neuen Ideen gefeilt.

Bereits in den Sommerferien 2002 wurde die erste betreute Ferienwoche angeboten. Diese ist seither ein großer Anziehungspunkt in der letzten Ferienwoche.

Anfangs wurden verschiedene Einzelaktionen angeboten. Das später gebildete Ferienwoche-Team rund um die Betreuerinnen, das sich federführend aus Christiane Schiller, Christine Mall-Dick und Verena Arlberg zusammensetzte, hat den themenorientierten Ferienwochen eine sehr hohe Qualität verliehen und ist an Beliebtheitsgrad kaum zu übertreffen.

 

Bereits im Jahre 2003 war es notwendig eine zweite Betreuungsgruppe einzurichten. In ca. 300 Arbeitsstunden wurde der Bauwagen durch den Vorstand und einiger freiwilliger Helfer auf dem  ursprünglichen Gelände von Ortsvorsteher Wolf (jetziges Baugebiet Tettnang Nord) umgebaut.

 

Im Rahmen der Ferienwoche 2003 wurde der Bauwagen liebevoll bemalt.

Ab 09.11.2004 folgte bereits das erweiterte Betreuungsangebot mit Mittagstisch. Auch hier war nach anfänglichen Bedenken schnell ein Umdenken zu verzeichnen, dass Mittagessen in der Schule kein Manko für Familien darstellt, sondern eine Bereicherung. In den Anfängen war das Geschirr von der Metzgerei Forster ausgeliehen, bis dann später ein eigenes Geschirr angeschafft werden konnte.

Auch hier sprengten die Zahlen der teilnehmenden Kinder irgendwann die Möglichkeiten im  Betreuungsraum. Seit dem Jahre 2007 wird der Mittagstisch im Foyer der Seldnerhalle angeboten.

Der Tintenklecks gehörte immer mehr zum Erscheinungsbild der Ortschaft Kau, war sogar auf dem Wahlprospekt von Herrn Bürgermeister Walter vertreten und ist zu einer festen Institution geworden, die aus dem Netzwerk der Schule nicht mehr wegzudenken ist.

Am 07.07.2006 wurde das 5-jährige Bestehen des Tintenklecks daher mit einer Filmvorführung in der Seldnerhalle gebührend gefeiert. Anlässlich des Jubiläums wurde die vom Förderverein Tintenklecks finanzierte Kletterwand feierlich eingeweiht, die von der Stadt Tettnang im Freigelände hinter der Schule dankenswerterweise fachkundig aufgestellt wurde.

Jüngster Schritt war die Einstellung der Schulsozialarbeiterin Christine Mall-Dick durch den Förderverein Tintenklecks. So konnte an der GS Kau im Schuljahr 2008/09 frühzeitig mit der Einführung der Schulsozialarbeit begonnen werden, richtungsweisend für alle Grundschulen in Tettnang.

Viele Hände haben seit der Gründung des Vereins dazu beigetragen, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeschrieben wird. Hier sei insbesondere Thomas Stauber, 2. Vorstandsvorsitzender der Ära Tintenklecks, Verena Arlberg 2. Schriftführerin der Ära Tintenklecks und Karen-Schwips Hörmann als 2. Kassier der Ära Tintenklecks genannt, die über eine weite Wegstrecke den Verein maßgeblich geprägt haben. Ebenso die Beisitzer Christiane Schiller, Susanne Seydel und Marina Stelzer.

 

Achte gut auf diesen Tag,

denn er ist das Leben – das Leben allen Lebens.

In seinem kurzen Ablauf liegt alle Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins,

die Wonne des Wachsens, die Größe der Tat, die Herrlichkeit der Kraft.

 

Denn das Gestern ist nichts als ein Traum

und das Morgen erst eine Vision.

Das Heute jedoch – recht gelebt – macht jedes Gestern

zu einem Traum voller Glück

und jedes Morgen zu einer Vision voller Hoffnung.

 

Darum achte gut auf diesen Tag.

 

(Maulana Dschealaddin Rumi)

 

In diesem Sinne wünsche ich dem heutigen Vorstand und allen künftigen Vorständen, dass sich der Verein immer von Seiten der Mitglieder und Eltern getragen weiß sowie die notwendige Unterstützung seitens der Schule und der Stadt Tettnang erfährt und den Gründungsgedanken und die Sternstunden der Vereinsgeschichte spüren darf. Ich wünsche dem Förderverein Tintenklecks e.V. stets mutige Eltern, die bereit sind, sich weiter für den Verein einzusetzen und Zeit und Energie einzubringen, zum Wohle der Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kau.

 

Auch heute noch kann ich sagen, dass alle Energie, jede mutige Entscheidung, jede Minute unseres Arbeitseinsatzes und jeder Tropfen unseres Herzblutes sich gelohnt haben. Ich habe die Zeit meiner Vorstandstätigkeit als bereichernd empfunden und werde sie in guter Erinnerung behalten.

 

Gerne erinnere ich mich

 

  • an viele lustige und doch zielführende Sitzungen.

 

  • an die verschiedensten Begegnungen mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die dem Verein immer wieder wohlgesonnen waren.

 

  • an die freche Bewerbung für den Erhalt eines Förderpreises kurz nach der Vereinsgründung. Zu diesem Zweck sind wir eigens mit einem Kleinbus nach Stuttgart gefahren, selbstverständlich auf eigene Kosten. Leider war die Idee nicht innovativ genug, da schließlich schon vorhanden.

 

  • an das Schreiben an die damalige Kultusministerin Frau Dr. Anette Schavan, als sich noch 25 € auf dem Vereinskonto befanden, nach einer langen finanziellen Durststrecke bis zum Eintreffen des ersten öffentlichen Zuschusses des Landes Baden-Württemberg im Frühjahr 2002 und wir uns alle einig waren: Wir überbrücken mit unserem Privatvermögen! Aber die Ministerin antwortete, der Zuschuss kam in letzter Minute!

 

  • an die Bewirtung der Tettnanger Frauentage im November 2003. Wir Vorstands-Frauen haben in meiner Küche Chilli con carne für 200 hungrige Frauen gekocht und die Mitglieder stellten 30 bunte Salate für das Salatbüffet.

 

  • an die Durchführung der Flohmärkte mit Kinderbetreuung in der Seldnerhalle.  Ein Riesenaufwand mit wenig Gewinn, für den wir aber dankbar waren.

 

 

                                                                  Elisabeth Wessbecher

Gründungsmitglied, stv. Vorsitzende 2001 – 2007, Ehrenmitglied